Informatics Educational Institutions & Programs

Ilja Lorek ist im November 2017 leider verstorben. Ruhe in Frieden. Zur Kondolenzliste

Personenbeschreibung:

1948 - ♂ - bibliophiler Buchhändler aus Leidenschaft, zu Hause in den Alpenländern[1], aber irgendwie auch überall, in Wien oder hier im Café, am liebsten aber am Meer ...

Meine Biographie in Kürze

geboren am Sonntagabend, dem 11. Juli 1948 in Brünn (Brno), damals noch Tschechoslowakei. Diplom mit Matura in Mai 1967 in genau der selben Brünner Gewerbeschule, wo auch Josef Hoffmann und Adolf Loos zu Architekten wurden, dann noch ein Jahr Technische Hochschule in Brünn, ab 6. Juli 1968 aber nicht mehr dort, seit September 1968 in Zürich (ich habe diese Stadt und den Zürichsee 1965 zum ersten mal kennengelernt und wegen der dortigen warmen Quellen in mein Herz geschlossen, siehe auch: Casablanca – mein Lieblingsfilm).

Studium-Fortsetzung an der ETH als Bauingenieur, doch als Überzeugungstäter viel mehr Architekt geblieben, mit eigenem Atelier auch mit Illustrationen, Foto, Repro, Werbung, Handdruck, Buch- und Siebdruck bis 1983, ab 1985 im Buchhandel, seit 1986 wieder an der ETH-Zürich im gta-Archiv, Geschichte und Theorie der Architektur, aber dort auch im Buchhandel: neben Antiquariat und Studentenbuchhandlung auch Hochschulverlag, dann 1990-2000 Auslieferungsleiter beim Verlag modernen Industrie (mi) Zürich, danach wieder im Sortiment-Buchhandel und 2003 bis 2013 als Alleinkoch, Betreuer und IT Supporter in einem Wohnheim der Heilsarmee in Winterthur, das Kochen war für mich immer das Wichtigste im Leben (Frage: „Was gibt es auf der Erde schöneres als gut zu essen und zu trinken?“ – meine Antwort: „Gut zu kochen!“).

Das Meiste habe ich hier so wie so weggelassen, das würde nur von dem Wesentlichen: „Bau – Bauch – Buch“ ablenken. Im März 2003 Wikipedia kennengelernt und seit dem 8. April 2003 war ich auch ein Wikipedianer-Schreibtischtäter, vor allem mit den Bibliographien beschäftigt, seit Jahren dann ganz besonders mit den Hochschulschriften, fragt mich bloß nicht warum, denn es gibt sicher auch in unser Wikipedia noch Lustigeres zu tun, ich bleibe trotzdem dabei, diese Arbeit endet ja nie.

Die Hochschulschriften finde ich als Quellenangabe in der Wikipedia besonders wichtig, weil sie zumindest den Anschein der Seriosität haben, bei den biographischen Artikeln sind die Hochschularbeiten hingegen für mich ein ganz wichtiger Teil des Lebenslaufes – dazu dann noch mehr an einer anderen Stelle. Seit Sommer 2013 bin ich ein Ren(n)tier und auch in Sachen Wikipedia und Hochschulschriften viel unterwegs, kein Schreibtischtäter mehr: als „Wikipedianer pur, aber nicht nur!“

„Vieles hätte ich verstanden, hätte man es mir nicht erklärt.“

Stanisław Jerzy Lec (1909-1966): als es noch keine Wikipedia gab.
  1. Zu den Alpenländern zählen: Deutschland (Bayern), Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, Schweiz, Slovenien

Wikipedia und Hochschulschriften

ist die Wikipedia zitierbar? Diese Frage wurde sehr oft gestellt. Meine Antwort war oft recht einfach, die Enzyklopädie will gar nicht unbedingt auch noch zitierfähig sein, sie bringt aber in der Regel eine Bibliographie und sonst eine Reihe von zitierfähigen Quellen. Das freie Wissen, was unsere Online-Enzyklopädie vertritt, das ist nur der Einstieg in weitere Nachforschungen, Orientierung und der erste Schritt in oft fast endlose Lektüre zum Thema.

In den vielen Personenartikeln, die in der Wikipedia stehen, ist oft die Dissertation (Thesis) ein wichtiger Schritt in der Bildung und in der beruflichen Tätigkeit. Bei den allermeisten Artikel ist es meistens auch die erste Publikation, dann oft gefolgt von weiteren Veröffentlichungen, nicht selten ist es aber auch nur die einzige schriftliche Arbeit und dann kommt ... gar nichts mehr (zumindest auf dem Buchmarkt nicht). Das ist ja die Freiheit der Forschung, der Lehre und der Presse. Bei Habilitationen ist es etwa ähnlich, sie sind aber schon deutlich seltener und oft gar nicht mehr so genau und sorgfältig geschrieben, wie die Doktorarbeiten, die Dissertationen. Diplomarbeiten, Bachelor-, Lizenziat-, Magisterarbeiten sind immer noch recht selten auf dem Markt, aber sie werden manchmal auch zu Bucherfolgen und inhaltlich oder punkto Qualität, stehen sie manchmal sogar über den Dissertationen. Das hängt nicht etwa von der Bildungsstufe ab, sondern von dem Autor, der Hochschule, dem Institut und von dem Betreuer ab, das Thema selbst ist dabei natürlich oft auch mitentscheidend. Ich selbst achte zuerst auf die Arbeit selbst, auf die Information, die sie uns bringt und erst zuletzt auf die Präfix, ob es eine Diplomarbeit oder Habilitation ist.

Online-Publikationen

Online-Veröffentlichungen sind relativ ein Novum und für den Autor und den Leser eine große Erleichterung, besonders wenn sie auch kostenfrei sind.

Die meisten Universitätsbibliotheken unterstützen die Studenten und Hochschulangehörige dabei heute schon aktiv online zu veröffentlichen und das Resultat ist nicht selten ein Geschenk an die ganze wissenshungrige Welt, wie die Wikipedia auch, wie unsere Arbeit. Dabei publizieren auch schon viele kommerzielle Verlage online, was aber lizenzpflichtig ist und nicht selten als eBook auch genau soviel kostet, wie das gedruckte Buch. Der Trend ist zunehmend, wie auch im Belletristiksektor und bald werden e-Bücher und Hörbücher fast selbstverständlich mit fast jedem Printbuch publiziert.

Jede Publikationsform hat Vor- und Nachteile und auch ihre Freunde und Gegner. Für die Wikipedia werden aber zunehmend die freien Online-Publikationen immer wichtiger, weil sie der selben Idee vom freiem Wissen, wie unsere Wikipedia selbst, voll dienlich sind. Jeder, der ein Internetzugang hat, kann weltweit in schier endlosem Literaturangebot blättern und suchen, lesen. Die meisten dieser Online-Veröffentlichungen sind auch als normale PDF-Dateien leicht downloadbar und nachher dann auch offline überall lesbar, nur die wenigsten haben dabei noch etwa ein Druckschutz in ihre PDFs auch implementiert.

Die ganzen Literaturangaben, die Fachliteratur, Bibliographien, das ist meiner Meinung nach für die Wikipedia die Grundlage. Wir sollten sie auch ganz ernst nehmen und unseren Besuchern, den Wikipedia-Usern zum Weiterlesen anbieten, vielleicht wird dadurch aus dem Wikipediabesucher und Literaturleser eines Tages auch noch ein Wikipdiaautor, einer von uns Wikipedianern (m/f natürlich zugleich gemeint). Einer oder Eine, der (die) nicht nur liest, sondern auch (hier in der Wikipedia) schreibt. Für die Millionen oder gar Milliarden von Menschen in der ganzen Welt, heute oder auch in 100 Jahren.