Mathieu von Rohr (* 1978 in Lausanne) ist ein Schweizer Journalist. Er ist Leiter des Ressorts „Ausland“ beim Spiegel.[1]

Leben

Von Rohr wuchs in Olten auf[2]. In Basel arbeitete er ab 2000 als Reporter in der Redaktion der Basler Zeitung[3]. Er studierte an der Universität Basel Germanistik und Geschichte. Ab 2004 besuchte er die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg[4]. Während seiner Ausbildung berichtete er für den Spiegel in Thailand über die Folgen des Tsunami 2004 und schrieb für Die Zeit und Das Magazin[5][6][7].

Seit 2006 ist er Auslandsreporter beim Spiegel.[8] Er berichtete für den Spiegel zunächst weltweit, unter anderem über den Gaza-Krieg 2008, aus Kaschmir und über den Drogenkrieg in Mexiko[9][10]. Während des Arabischen Frühlings berichtete er aus Tunesien und Ägypten über den Sturz der Diktatoren Zine el-Abidine Ben Ali und Husni Mubarak[11][12].

2011 wurde von Rohr Leiter des Pariser Spiegel-Büros. Er berichtete über die französische Politik und Gesellschaft, insbesondere über die Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande, den Aufstieg von Marine Le Pen und über die Eurokrise[13][14][15]. Im Mai 2014 übernahm er die stellvertretende Leitung des Ressorts Ausland[16], seit 2016 gehört er zu den Autoren des täglichen Newsletters „Die Lage am Morgen“[17].

Seit April 2019 ist von Rohr der Leiter des Ressorts Ausland[18]. Er vollzog die Fusion der Auslandsteams von Spiegel und Spiegel Online[19] und verantwortete unter anderem die Berichterstattung des Spiegel über die Präsidentschaft von Donald Trump[20] oder den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine[21].

Er ist Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ[22] und war Jurymitglied des Schweizer Reporterpreises[23].

Auszeichnungen

2009 war er mit einer Reportage über den Drogenkrieg in der Stadt Ciudad Juárez für den Egon-Erwin-Kisch-Preis vornominiert,[24] 2012 für eine Reportage über den Ursprung der tunesischen Revolution in der Stadt Sidi Bouzid.[25] 2011 wurde Im Innern des Weltwissens, sein Porträt der Wikipedia und ihrer Akteure, beim Axel-Springer-Preis[26] 2011 als "herausragende Leistung" lobend erwähnt und mit dem Goldenen Maulwurf 2010 ausgezeichnet.[27] 2013 erhielt er mit seinen Ko-Autoren vom Spiegel den Ernst-Schneider-Preis für den Artikel Die Kuhhändler, die Rekonstruktion einer Sitzung des Europäischen Rats.[28]

Weblinks

Ausgezeichnete Artikel

Einzelnachweise

  1. ↑ Mathieu von Rohr wird Ressortleiter Ausland des SPIEGEL. In: gruppe.spiegel.de. Spiegel-Gruppe, 28. März 2019, abgerufen am 9. Januar 2024.
  2. ↑ Der Neugierige. Abgerufen am 1. April 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  3. ↑ DER SPIEGEL, Hamburg Germany: Mathieu von Rohr - DER SPIEGEL. Abgerufen am 1. April 2024.
  4. ↑ Der Neugierige. Abgerufen am 1. April 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  5. ↑ Der Neugierige. Abgerufen am 1. April 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  6. ↑ 10. Januar 2005 Titel. In: Der Spiegel. 9. Januar 2005, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2024]).
  7. ↑ DER SPIEGEL, Hamburg Germany: Mathieu von Rohr - DER SPIEGEL. Abgerufen am 1. April 2024.
  8. ↑ Lebenslauf: Mathieu von Rohr. In: reporter-forum.de. Reporter Forum, abgerufen am 19. August 2012.
  9. ↑ Susanne Koelbl, Juliane von Mittelstaedt, Mathieu von Rohr, Volkhard Windfuhr, Bernhard Zand: Die Trauer nach dem Hass. In: Der Spiegel. 25. Januar 2009, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2024]).
  10. ↑ Mathieu von Rohr, unser Indianer beim Spiegel. In: edito-online.ch. Edito, abgerufen am 19. August 2012.
  11. ↑ Juliane von Mittelstaedt, Mathieu von Rohr, Volkhard Windfuhr: (S+) Der 18. Tag. In: Der Spiegel. 13. Februar 2011, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2024]).
  12. ↑ Mathieu von Rohr: Mohammeds Früchte. In: Der Spiegel. Nr. 11, 2011 (online – Reportage über den Ursprung der tunesischen Revolution).
  13. ↑ Mathieu von Rohr: (S+) Der Erfolg der Madame Wut. In: Der Spiegel. 3. Juli 2011, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2024]).
  14. ↑ Mathieu von Rohr: Das gallische Dorf. In: Der Spiegel. Nr. 33, 2012 (online – Kommentar über Frankreichs Obsession mit der eigenen Vergangenheit).
  15. ↑ Mathieu von Rohr: Bonjour Tristesse. In: Der Spiegel. Nr. 23, 2013 (online – Titelgeschichte über die französische Krise).
  16. ↑ Meldung. In: persoenlich.com. Abgerufen am 23. Mai 2014.
  17. ↑ Die Lage. In: Spiegel Online. Abgerufen am 1. März 2019.
  18. ↑ Deutschland: Mathieu von Rohr wird Auslandchef beim «Spiegel». Abgerufen am 1. April 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  19. ↑ Der Neugierige. Abgerufen am 1. April 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  20. ↑ Nadine Schmidt,Angela Dewan: Trump’s been president for two years. Germans still can’t look away | CNN Business. 4. November 2018, abgerufen am 1. April 2024 (englisch).
  21. ↑ Mathieu von Rohr: Die Lage am Morgen - Wie wir über den Krieg berichtet haben. In: Der Spiegel. 23. Dezember 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2024]).
  22. ↑ MAZ.
  23. ↑ Schweizer Reporterpreis 2019: Das «Baukartell» der Republik gewinnt. Abgerufen am 1. April 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  24. ↑ „Wer es verdient, stirbt auch“. In: reporter-forum.de. Reporter Forum, abgerufen am 19. August 2012.
  25. ↑ Henri Nannen Preis 2012: Endauswahl der Vorjury. (PDF; 80 kB) In: henri-nannen-preis.de. Henri-Nannen-Preis, archiviert vom Original am 27. Februar 2012; abgerufen am 16. Dezember 2012.
  26. ↑ Axel Springer Preis: Herausragende Leistungen Print. In: axel-springer-preis.de. Axel-Springer-Preis, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 19. August 2012.
  27. ↑ Best of Feuilleton – Der Goldene Maulwurf 2010. In: umblaetterer.de. Der Umblätterer, abgerufen am 19. August 2012.
  28. ↑ Ausgezeichnete Beiträge. In: ernst-schneider-preis.de. Industrie- und Handelskammer, archiviert vom Original am 26. März 2014; abgerufen am 26. März 2014.