Schwarm-Wimpelfisch

Schwarm-Wimpelfisch (Heniochus diphreutes)

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
Familie: Falterfische (Chaetodontidae)
Gattung: Wimpelfische (Heniochus)
Art: Schwarm-Wimpelfisch
Wissenschaftlicher Name
Heniochus diphreutes
Jordan, 1903

Der Schwarm-Wimpelfisch (Heniochus diphreutes) ist eine Wimpelfisch-Art aus der Familie der Falterfische.

Merkmale

Schwarm-Wimpelfische bei den Malediven

Der Schwarm-Wimpelfisch erreicht eine Länge von 18 bis 21 Zentimetern.[1][2] Der Fisch hat einen weißen, hochrückigen und seitlich abgeflachten Körper. Charakteristisch für ihn sind der zu einer langen weißen Fahne ausgezogene vordere Teil der Rückenflosse und die zwei diagonal verlaufenden, schwarzen Querstreifen. Die Rückenflossen, Schwanzflossen und Brustflossen sind gelb. Sein Kopf ist weiß und seine schwarzen Augen sind über einen grauen Streifen miteinander verbunden. Die kurze, schwarz-grau gefärbte Schnauze endet in einem schmalen, dehnbaren Mund. Der Schwarm-Wimpelfisch unterscheidet sich vom Gemeinen Wimpelfisch durch seine abgerundete Brust und längere schwarze Hartstrahlen vor dem Wimpel.[3]

Drei ähnliche Arten im Vergleich: Halfterfisch (links), Schwarm-Wimpelfisch (oben), und Gemeiner Wimpelfisch (unten)

Verbreitung und Lebensweise

Das Verbreitungsgebiet des Schwarm-Wimpelfisches erstreckt sich über weite Teile des Indopazifiks: Von der ostafrikanischen Küste einschließlich des Roten Meeres bis zu Polynesien und Hawaii sowie von Südjapan bis zu den Kermadecinseln (Neuseeland).[1][5]

Der Schwarm-Wimpelfisch hält sich bevorzugt in Außenriffen auf. Meistens wird er in einer Tiefe von 5 bis 30 Metern beobachtet, stellenweise ist er jedoch auch bis in 210 Metern Tiefe noch anzutreffen.[1][6]

Verhalten

Wie aus seinem Namen ersichtlich ist, lebt der Schwarm-Wimpelfisch in großen Gruppen. Die Fische ernähren sich von Zooplankton. Jungfische sind teilweise als Putzerfische tätig,[1][2][7] was auch bei ausgewachsenen Fischen beobachtet wurde, beispielsweise an einer Art der Mondfische (Mola ramsayi) bei Bali.[8] Schwarm-Wimpelfische sind zur Fortpflanzungszeit paarweise anzutreffen.[4]

Gefährdung

In einigen Gegenden werden Schwarm-Wimpelfische für den Aquarienhandel gefangen und als günstigere Alternative zum Halfterfisch (Zanclus cornutus) verkauft. Dies scheint jedoch keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Population zu haben. Die IUCN stuft den Schwarm-Wimpelfisch als nicht gefährdet ein.[5]

Literatur

  • Gerald R. Allen, Mark V. Erdmann: Reef Fishes of the East Indies. Volumes I-III. University of Hawai'i Press, 2012, ISBN 978-0-9872600-0-0.
  • Rudie H. Kuiter: Chaetodontidae & Microcanthidae. Aquatic Photographics, 2004, ISBN 0-9539097-3-5.
  • Rudie H. Kuiter, Takamasa Tonozuka: Pictorial guide to Indonesian reef fishes. Part 2. Fusiliers – Dragonets, Caesionidae – Callionymidae. Zonnetics, Australien 2001, S. 304–622.
  • Ewald Lieske, Robert Myers: Coral reef fishes. Princeton University Press, 2009, ISBN 978-0-691-08995-9.

Weblinks

Commons: Heniochus diphreutes â€“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c d Ewald Lieske, Robert Myers: Coral reef fishes. Princeton University Press, 2009, ISBN 978-0-691-08995-9.
  2. ↑ a b Rudie H. Kuiter, Takamasa Tonozuka: Pictorial guide to Indonesian reef fishes. Part 2. Fusiliers – Dragonets, Caesionidae – Callionymidae. Zoonetics, Australien 2001, S. 304–622.
  3. ↑ Visually Separating the Bannerfishes: Longfin versus Schooling. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  4. ↑ a b Rainer Froese: Heniochus diphreutes. In: Fishbase. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  5. ↑ a b K.E. Carpenter, M.T. Craig, R. Meyers, M. Pratchett, R. Pyle, L.A. Rocha: Heniochus diphreutes. In: IUCN. 2010, S. e.T165683A6090332, abgerufen am 20. Februar 2021.
  6. ↑ Gerald Allen, Mark V. Erdmann: Reef fishes of the East Indies. Volumes I-III. University of Hawai'i Press, 2012, ISBN 978-0-9872600-0-0.
  7. ↑ Rudie H. Kuiter: Chaetodontidae & Microcanthidae, Aquatic Photographics, 2004, ISBN 0-9539097-3-5.
  8. ↑ D.J. Bray: Heniochus diphreutes. In: Fishes of Australia. Museums Victoria, 2018, abgerufen am 20. Februar 2021.