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== Verwirklichung ==
== Verwirklichung ==
Bis Ende 2009 konnte das Projekt nur in Senegal Fortschritte aufweisen. Bäume auf einer Gesamtlänge von 525&nbsp;km seien gepflanzt worden.<ref>National Geographic News:Africa-wide „Great Green Wall“ to Halt Sahara's Spread?, 28. November 2009, Zugriff: 9. Oktober 2011 http://news.nationalgeographic.com/news/2009/12/091228-great-green-wall-trees-senegal-sahara-desert_2.html</ref> [[Senegal]], der jedes Jahr rund 50.000 Hektar Land an die [[Sahara]] verliert, nimmt damit die Vorreiterposition ein.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/sahelzone100.html | wayback=20100222172301 | text=Alexander Göbel, ARD-Hörfunkstudio Westafrika vom 21. Februar 2010: Ein grüner Gürtel gegen die sandige Wüste}}</ref>
Bis Ende 2009 konnte das Projekt nur in Senegal Fortschritte aufweisen. Bäume auf einer Gesamtlänge von 525&nbsp;km seien gepflanzt worden.<ref>National Geographic News<nowiki />:Africa-wide „Great Green Wall“ to Halt Sahara's Spread?, 28. November 2009, Zugriff: 9. Oktober 2011 http://news.nationalgeographic.com/news/2009/12/091228-great-green-wall-trees-senegal-sahara-desert_2.html</ref> [[Senegal]], der jedes Jahr rund 50.000 Hektar Land an die [[Sahara]] verliert, nimmt damit die Vorreiterposition ein.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/sahelzone100.html | wayback=20100222172301 | text=Alexander Göbel, ARD-Hörfunkstudio Westafrika vom 21. Februar 2010: Ein grüner Gürtel gegen die sandige Wüste}}</ref>


Kritiker bemängelten 2012, dass eine wortgetreue Umsetzung in Form eines durchgehenden „Grünstreifens“ ökologisch und sozial ineffizient sei.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.heise.de/tr/artikel/Afrikas-Gruenstreifen-3664743.html|titel=Afrikas Grünstreifen|autor=Technology Review|zugriff=2017-06-25}}</ref> Da sich die Wüstenbildung ungleichmäßig ausbreite, seien dezentrale Ansätze vielversprechender. Die Bepflanzung sei dort aussichtsreich, wo die lokalen Bewohner zur aktiven Mitwirkung gewonnen würden. Bei einem zentralen Großprojekt bestehe hingegen die Gefahr, dass die Mittel etwa in nationale Forstministerien flössen, ohne vor Ort nachhaltige Wirkungen zu entfalten.<ref>[[Mark Hertsgaard]]: [http://www.monde-diplomatique.de/pm/2011/11/11.mondeText.artikel,a0042.idx,11 Quer durch Afrika], in: ''Le Monde diplomatique'', deutsche Ausgabe, November 2011, S. 9–10.</ref> Auf diese Kritikpunkte eingehend hat die Afrikanische Union ihr Programm angepasst. Die Verantwortlichen sprechen mittlerweile lieber von „Mosaik“ als von „Mauer“. Projektschwerpunkt sei nicht mehr das massenhafte Pflanzen von Bäumen. Vielmehr gelte es, viele kleine, in den Dorfgemeinschaften verwurzelte Projekte zu unterstützen und existierende Baumbestände zu erhalten.
Kritiker bemängelten 2012, dass eine wortgetreue Umsetzung in Form eines durchgehenden „Grünstreifens“ ökologisch und sozial ineffizient sei.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.heise.de/tr/artikel/Afrikas-Gruenstreifen-3664743.html|titel=Afrikas Grünstreifen|autor=Technology Review|zugriff=2017-06-25}}</ref> Da sich die Wüstenbildung ungleichmäßig ausbreite, seien dezentrale Ansätze vielversprechender. Die Bepflanzung sei dort aussichtsreich, wo die lokalen Bewohner zur aktiven Mitwirkung gewonnen würden. Bei einem zentralen Großprojekt bestehe hingegen die Gefahr, dass die Mittel etwa in nationale Forstministerien flössen, ohne vor Ort nachhaltige Wirkungen zu entfalten.<ref>[[Mark Hertsgaard]]: [http://www.monde-diplomatique.de/pm/2011/11/11.mondeText.artikel,a0042.idx,11 Quer durch Afrika], in: ''Le Monde diplomatique'', deutsche Ausgabe, November 2011, S. 9–10.</ref> Auf diese Kritikpunkte eingehend hat die Afrikanische Union ihr Programm angepasst. Die Verantwortlichen sprechen mittlerweile lieber von „Mosaik“ als von „Mauer“. Projektschwerpunkt sei nicht mehr das massenhafte Pflanzen von Bäumen. Vielmehr gelte es, viele kleine, in den Dorfgemeinschaften verwurzelte Projekte zu unterstützen und existierende Baumbestände zu erhalten.

Version vom 12. September 2019, 12:53 Uhr

Afrikas Grüne Mauer (englisch Great Green Wall) oder auch Große Grüne Mauer der Sahara und Sahel Initiative (kurz GGWSSI; englisch Great Green Wall of the Sahara and the Sahel Initiative) genannt, ist Afrikas Vorzeigeinitiative, um die Effekte des Klimawandels und der Desertifikation zu bekämpfen. Die Initiative wird von der Afrikanischen Union geführt. Das Ziel ist die Erschaffung eines großen Mosaiks aus grüner und produktiver Landschaft, welches sich über Nordafrika, die Sahelzone und das Horn von Afrika erstreckt. Grund ist die Verhinderung weiterer Desertifikation[1] in der Sahelzone.

Die Karte zeigt die orange eingefärbte Sahelzone.

Vorbilder

Als Vorbild dienen Chinas Grüne Mauer oder die von Thomas Sankara in Burkina Faso 1983 bis 1987 initiierten Projekte,[2] die allerdings nach seiner Ermordung von den Nachfolgeregierungen wieder zunichtegemacht wurden. Unter der Präsidentschaft von Olusegun Obasanjo machte sich die AU das Projekt zu eigen.

Ähnlichkeiten gibt es auch mit der Barrage vert und dem mehr dezentral ausgerichteten Green Belt Movement,[3] dessen Hauptinitiatorin die Nobelpreisträgerin Wangari Maathai ist.

Geschichte

Das Projekt wurde im Juli 2005 von der Afrikanischen Union beschlossen.

Ausgehend von der Idee, eine Linie (mindestens 15 km breit und 7.775 km lang[4]) aus Bäumen von Ost nach West durch die afrikanische Wüste zu ziehen (von Dakar nach Dschibuti), entwickelte sich das Konzept der Großen Grünen Mauer in ein Mosaik aus Interventionen, welche die Herausforderungen der Menschen in der Sahelzone und der Sahara adressieren[5]. Als Programmierungsinstrument für ländliche Entwicklung ist das generelle Ziel dieser sub-regionalen Partnerschaft die Stärkung der Resilienz der Menschen und der natürlichen Systeme mit ihren intakten Ökosystemen in dieser Region, der Schutz des ländlichen Kulturerbes und die Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung.

Die GGWSSI ist eine globale Antwort auf den kombinierten Effekt aus Bodendegradation und Dürre in ländlichen Gebieten und trägt zu verbessertem lokalem Einkommen bei. Die Initiative ist eine Partnerschaft, welche die Anstrengungen lokaler Gemeinden zu nachhaltigem Management und Nutzung von Wäldern, Weideland und anderen natürlichen Ressourcen in Trockengebieten unterstützt. Des Weiteren soll zur Milderung und Anpassung an den Klimawandel und zur verbesserten Ernährungssicherheit in der Sahelzone und der Sahara beigetragen werden.

Teilnehmer

In das Projekt waren anfänglich elf afrikanischen Länder involviert: [6]

Inzwischen (Stand 2017) „geht die Initiative nun über die Sahelzone hinaus, insgesamt 21 afrikanische Staaten beteiligen sich.“[7][8][9]

die weiteren Länder sind:

Verwirklichung

Bis Ende 2009 konnte das Projekt nur in Senegal Fortschritte aufweisen. Bäume auf einer Gesamtlänge von 525 km seien gepflanzt worden.[10] Senegal, der jedes Jahr rund 50.000 Hektar Land an die Sahara verliert, nimmt damit die Vorreiterposition ein.[11]

Kritiker bemängelten 2012, dass eine wortgetreue Umsetzung in Form eines durchgehenden „Grünstreifens“ ökologisch und sozial ineffizient sei.[12] Da sich die Wüstenbildung ungleichmäßig ausbreite, seien dezentrale Ansätze vielversprechender. Die Bepflanzung sei dort aussichtsreich, wo die lokalen Bewohner zur aktiven Mitwirkung gewonnen würden. Bei einem zentralen Großprojekt bestehe hingegen die Gefahr, dass die Mittel etwa in nationale Forstministerien flössen, ohne vor Ort nachhaltige Wirkungen zu entfalten.[13] Auf diese Kritikpunkte eingehend hat die Afrikanische Union ihr Programm angepasst. Die Verantwortlichen sprechen mittlerweile lieber von „Mosaik“ als von „Mauer“. Projektschwerpunkt sei nicht mehr das massenhafte Pflanzen von Bäumen. Vielmehr gelte es, viele kleine, in den Dorfgemeinschaften verwurzelte Projekte zu unterstützen und existierende Baumbestände zu erhalten.

Bis Anfang 2017 sollen 15 Prozent der ursprünglich geplanten Bäume gepflanzt worden sein, etwa in Senegal und in Burkina Faso. Allein In Senegal seien auf einer Länge von 150 km und einer Fläche von 40.000 Hektar zwölf Millionen Bäume gepflanzt worden – vor allem einheimische Arten wie Akazien, die mit Trockenheit zurechtkommen.[14] Verglichen mit dem algerischen Barrage vert, wo bis Mitte der 2000er mehr als eine halbe Million Hektar begrünt wurden, ist dieses Ergebnis noch recht bescheiden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Umkehrung des Wüstenvormarsches
  2. Sankara – The upright man (französischer Titel L’homme intègre, deutscher Titel Sankara – Der Che Afrikas), Dokumentarfilm, Regie: Robin Shuffield, 2006
  3. Green Belt Movement
  4. Push for 'Great Green Wall of Africa' to halt Sahara. In: BBC News. 17. Juni 2010 (bbc.com [abgerufen am 30. Januar 2017]).
  5. GGWSSI | Great Green Wall for the Sahara and the Sahel Initiative. Abgerufen am 30. Januar 2017 (englisch).
  6. Afrika pflanzt gemeinsam eine neue 7.000 km lange „Grüne Mauer“ für's Klima von Katherine Curtiss, globalcitizen.org 9. Mai 2016
  7. Afrikas Grünstreifen, von Roman Goergen, Technology Review 7. Juni 2017
  8. Warum in Afrika eine riesige grüne Mauer entsteht, von Milena Zwerenz, Ze.tt 28. September 2017
  9. Grüne Mauer: Was aus Afrikas 8.000 Kilometer langem Grünstreifen wurde, trendsderzukunft.de 6. Oktober 2017
  10. National Geographic News:Africa-wide „Great Green Wall“ to Halt Sahara's Spread?, 28. November 2009, Zugriff: 9. Oktober 2011 http://news.nationalgeographic.com/news/2009/12/091228-great-green-wall-trees-senegal-sahara-desert_2.html
  11. Alexander Göbel, ARD-Hörfunkstudio Westafrika vom 21. Februar 2010: Ein grüner Gürtel gegen die sandige Wüste (Memento vom 22. Februar 2010 im Internet Archive)
  12. Technology Review: Afrikas Grünstreifen. Abgerufen am 25. Juni 2017.
  13. Mark Hertsgaard: Quer durch Afrika, in: Le Monde diplomatique, deutsche Ausgabe, November 2011, S. 9–10.
  14. Technology Review: Afrikas Grünstreifen. Abgerufen am 25. Juni 2017.

Koordinaten: 13° 20′ 0″ N, 13° 20′ 0″ O